Geschichte

Geschichte der Bünder Kantorei

Es begann im Jahr 1902 : Nachdem sich schon längere Zeit sangesfreudige Gemeindeglieder zusammengefunden und auch bereits im Gottesdienst als Chor gesungen hatten, wollte man dem bis dahin „provisorischen Chor“ eine ordentliche organisatorische Grundlage geben: Am 1. November 1902 gründete sich der evangelische Kirchenchor Bünde. Die schon vergilbte, handgeschriebene Gründungsurkunde trägt die Unterschriften des Vorstandes, darunter auch die des ersten Chorleiters Kantor Carl Gehne (siehe Abb.). Seitdem entwickelte sich eine lange, kontinuierliche und anspruchsvolle Chorarbeit, die auch in schwierigen Zeiten Bestand hatte und während der beiden Weltkriege, in denen der Chor viele Mitglieder verlor, aufrecht erhalten werden konnte.

Heute existieren in der Bünder Kirchenmusik neben der Kantorei – der direkten Nachfolgerin des Kirchenchores – die Kinderkantorei mit zwei Gruppen.

In der Kantorei vereinen sich ambitionierte Sängerinnen und Sänger, die sich der ganzen Breite von Kirchenmusik widmen: Vom schlichten vierstimmigen Chorsatz bis zu anspruchsvollen Motetten (z.B. von Mendelssohn, Brahms, u.a.), von neuen geistlichen Songs bis hin zu großen Chor- Orchesterwerken, Aus dieser großen stilistischen Vielfalt heraus entsteht ein flexibler und wandlungsfähiger Chorklang.
Auf zahlreichen Konzertreisen, die die Kantorei u.a. nach Frankreich, in die Schweiz, nach Italien, Polen, Rumänien und Ungarn führte, konnte die Chorgemeinschaft gestärkt und gefestigt werden.
In der über hundertjährigen Geschichte der Bünder Kantorei war der neogotische Raum der Pauluskirche in Bünde die musikalische Heimat des Chores. Viele große Chorkonzerte fanden in dieser Kirche statt und sollen auch weiterhin dort stattfinden.
Welche Aufgabe hat Musik in der Kirche ? Sie möchte etwas vermitteln von dem Geheimnis des Glaubens, von der Existenz Gottes in dieser Welt. Die künstlerische Beschäftigung mit den biblischen Inhalten kann zu einer intensiven Vergegenwärtigung und Konkretion der biblischen Botschaft führen. Allen Künsten voran kommt hier der Musik eine besondere Bedeutung zu, weil es bei ihr, wie beim Sprechen und Reden, auch um das Hören von Dargebotenem geht, und weil sie den Menschen in tiefen seelischen Schichten bewegt, dort, wo Worte ihn nicht mehr erreichen können.